Die größten Hürden bei Visa und Anerkennung von Abschlüssen – und wie Unternehmen sie meistern können
- Paulina Solis
- 14. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Wenn deutsche Firmen internationale Fachkräfte einstellen, stoßen sie häufig auf komplexe Hindernisse — vor allem in den Bereichen Visabeschaffung und Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Diese Barrieren können den Rekrutierungsprozess erheblich verzögern oder sogar verhindern. Doch mit gezielten Strategien können Unternehmen diese Hürden überwinden.
1. Visabeschränkungen und bürokratische Prozesse
Herausforderung:
Lange Bearbeitungszeiten bei Visaanträgen.
Fehlende oder fehlerhafte Dokumentationen (unübersetzte Zeugnisse, unvollständige Unterlagen).
Aufwändige Prüfungen zur Qualifikation und zum Arbeitsvertrag.
In manchen Fällen zusätzliche Anforderungen wie die Arbeitsmarktprüfung.
Lösungsansätze:
Vorbereitung eines vollständigen Dossiers vor Einreichung (Zeugnisse, Übersetzungen, Nachweise).
Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern oder Beratungsstellen.
Nutzung neuer gesetzlicher Instrumente wie der Anerkennungspartnerschaft, die erlaubt, mit Beschäftigung zu beginnen, während die Anerkennung läuft.
Wegfall der Vorrangprüfung bei vielen Fachkräftevisa laut neuer Gesetzesregelungen.
2. Anerkennung ausländischer Abschlüsse
Herausforderung:
Unterschiedliche Bildungsstandards und -systeme erschweren den Vergleich.
Unklare oder bürokratische Verfahren je nach Herkunftsland.
Fehlende Transparenz und Information: Viele Unternehmen wissen gar nicht, wie der Anerkennungsprozess funktioniert.
In reglementierten Berufen (z. B. Gesundheitswesen, Ingenieurwesen) ist die Anerkennung zwingend vorgeschrieben.
Lösungsansätze:
Frühzeitige Klärung, welcher deutsche Referenzberuf möglich ist.
Nutzung von Portalen wie „Anerkennung in Deutschland“ oder anabin zur Einschätzung.
Beratung durch Experten oder Agenturen mit Erfahrung in Anerkennungsverfahren.
Nutzung der neuen Anerkennungspartnerschaft: Seit März 2024 erlaubt sie, dass die Anerkennung nach Einreise und begleitend zur Beschäftigung erfolgen kann.
3. Praktische und strategische Handlungsempfehlungen
Proaktive Planung: Setzen Sie früh im Recruiting auf Visa- und Anerkennungsberatung als festen Bestandteil des Prozesses.
Dokumenten-Checklisten: Erstellen Sie standardisierte Checklisten für Kandidaten, damit alle Unterlagen vollständig und korrekt sind.
Partnerschaften & Netzwerke: Arbeiten Sie mit Stellen zusammen, die sich auf internationale Fachkräfte spezialisiert haben.
Transparenz im Angebot: Kommunizieren Sie klar mit dem Kandidaten, welche Schritte (und mögliche Kosten) auf ihn zukommen.
Integration als Vorteil: Nutzen Sie Ihr Integrationsprogramm (z. B. Coaching, Training) als Verkaufsargument gegenüber Kandidaten und Unternehmen gleichermaßen.
Visaverfahren und Anerkennung ausländischer Abschlüsse gehören zu den größten Stolpersteinen bei der internationalen Fachkräftegewinnung. Unternehmen, die diese Herausforderungen antizipieren und strategisch adressieren, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Wenn Sie Unterstützung beim Navigieren dieser Prozesse möchten – von der Vorbereitung Ihrer Kandidaten bis zur Anerkennung ihrer Qualifikationen: sprechen Sie mich an. Gemeinsam finden wir die passende Lösung für Ihr Unternehmen und für internationale Talente.





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